SOMMERREISE 2018

6. JUNI - 25. Juli

 

 

 

Neustift im Stubaital, Österreich

Die Fahrt soll vorerst ins österreichische Stubaital, nach Neustift führen. Die Gegend kannten wir von früheren Reisen. Seilbahn und Landeplatz sind da sehr nahe beieinander und vom Camping aus in wenigen Minuten erreichbar. Ein idealer Ort zum Gleitschirm fliegen.

Die Fahrt von zu Hause aus über Feldkirch und Innsbruck fanden wir dieses Mal eher mühsam. Viele Baustellen verursachten Staus und Umwege.

Mit der Fliegerei hielt sich die Euphorie aber noch in Grenzen. Entweder blies der Wind von der falschen Seite am Startplatz oben oder Gewitterwolken zogen auf. Nur einmal nutzte ich ein akzeptables Wolkenfenster. Das übliche stundenlange Soaren am Hang blieb aber aus. Nach 12min und 49sek. stand ich wieder unten am Landeplatz!

 

                                                                                                           Neustift im Stubaital 

 

 

 

Innsbruck

In der Folge entschlossen wir uns, Innsbruck zu besichtigen. Mit dem Bus erreichten wir die Stadt in knapp 45 Minuten. Viele Male sind wir hier durchgefahren auf dem Weg nach irgendwo oder nach Hause. Die Altstadt von Innsbruck entpuppte sich als Bijou mit all den engen Gässchen und altehrwürdigen Häusern,  z.T. noch aus der Zeit von Kaiser Wilhelm I.

Und natürlich der Dom, ein Meisterwerk der barocken Kirchenbaukunst.

 

Das bekannteste Gebäude der Altstadt ist das mit dem Erker und dem „Goldenen Dacherl“. Gedeckt mit 2657 vergoldeten Schindeln ist es von weitem sichtbar. Ein Touristenmagnet, der auf keinem Erinnerungsfoto fehlen darf.

Wir genossen den Ausflug bei schönstem Wetter.

 

Stolz sind die Innsbrucker auf die Glocken im Dom. Stammen die meisten doch aus der in Innsbruck ansässigen Glockengiesser-Dynastie Grossmayr. Seit 1982 ist im Turm das größte Glockenspiel von ganz Österreich angesiedelt.

 

 

Zurück nach Neustift

Besonders in Erinnerung blieb uns die nachgeholte Fronleichnam-Prozession am Sonntag. Bei prächtigem Sommerwetter versammelte sich das ganze Dorf auf dem Festplatz. Frauen und Mädchen in verschiedenen Trachten, Vereine und christliche Organisationen nahmen an der Prozession teil. Ein farbenprächtiges Spektakel. Die „Musi“ spielte und die Gebirgsjäger schossen ihre Salven in den Himmel. An den Hängen der Berge ringsum wurden Böllerschüsse abgefeuert. Und immer wieder ertönte das Geläute der Kirchenglocken. Um die zehn Mal an diesem Tag.

 

Wir folgten dem Zug durchs Dorf, bis sich die Menge vor der Kirche auflöste.

 

 

 

 

Greifenburg

Am Dienstag verliessen wir Neustift Richtung Greifenburg im Drautal, wo wir uns im Fliegercamp einrichteten. Es galt 3 Plätze zu reservieren für unsere Kollegen, die am Mittwoch anreisten. Anstelle der Autobahn wählten wir die alte Strecke über den Brenner. Kurz nach Gries am Brenner passierten wir die Grenze zu Italien, die wir kurz vor Sillian wieder verliessen. Im Fliegershop Blue Sky in Sillian wurde, wie jedes Jahr, die Flugausrüstung auf Vordermann gebracht. Heuer wurde das 14-jährige Fluginstrument ausgewechselt. 

Das Wetter zeigte sich von der besten Seite, so, dass in den darauffolgenden Tagen geflogen werden konnte.

Viel Betrieb herrschte in diesem Jahr im Fliegercamp auf der Start- und Landewiese. Holländische und deutsche Flugschulen sowie ein Qualifikationsevent für Nachwuchs-Ligapiloten mit um die hundert Teilnehmern, liessen keine Langeweile aufkommen.

 

                                                                                      Tagesbesprechung und Fliegerlatein beim Apéro

 

 

Im Camp ist wieder Ruhe eingekehrt. Viele Piloten sind abgereist. Das Wetter ist durchzogen, Regen ist angesagt für die Nacht.

Ab Dienstag kann wieder geflogen werden, so der Wetterbericht..

Das Wetter blieb durchzogen, trotzdem konnten ein paar gute Flüge absolviert werden. 

 

Ab und zu benutzen wir die schönen Radwege entlang der Drau für einen Ausflug mit dem Rad, wenn mal nicht geflogen werden konnte.

Am Sonntag, 24.Juni lauschten wir der Trachtenkapelle Greifenburg, die das einheimische Fussball-Vereinsjubiläum untermalte.

 

 Fliegercamp Greifenburg   N 46°44'48''    E 13°11'33''

 

 

 

Nach Ungarn an den Balatonsee und in die Puszta

Nach Greifenburg haben wir durchgezogen bis zum Campingplatz Eldorado in Badacsonytördemic am Balaton in Ungarn.

Ein lausiger Stellpatz. Der Zugang zum See war eng und endete in einer Schilflücke, wo die Fischer ihrem Hobby frönten. Als Stopover aber ausreichend. Kein Platz zum Verweilen, also zogen wir anderntags weiter Richtung Puszta.

 

Zwischenhalt mit Morgenessen auf einer Anhöhe mit Blick auf den Balatonsee.

 

Der Balaton oder Plattensee ist ein Süsswassersee im Westen Ungarns und eine bedeutende Urlaubsregion. Er ist der größte Binnensee Mittel- und Westeuropas. An seinem 197 km langen Ufer erstrecken sich Strände, vulkanische Hügel, Badeorte und Hotelhochbauten. Die hügelige Nordküste ist ein Weinanbaugebiet.

 

Mittlere Tiefe: 3.2 m, Fläche: 592 km²

 

 

Camping "Eldorado"    N 46°47'22"   E 17°28'32"

 

 

 

 

 

Die Puszta

Die Fahrt über die Landstrassen, durch Dörfer und Weiler war interessant und dauerte halt etwas länger als über die Autobahn. Ab und zu  erblickten wir ein Storchennest hoch oben auf einem Dach oder einem Leitungsmast. Die Gegend zwischen den Dörfern war flach, mit riesigen Getreide- und Mais- und Sonnenblumenfeldern, sie bot wenig Abwechslung. Mit dem Zustand der Überlandstrassen in dieser Gegend Ungarns war es nicht weit her. Sie glichen teilweise einem Flickenteppich und verdienen eher den Namen „Rumpelpisten".

 

 Die Rumpelpiste Richtung Grenzübergang nach Rumänien

 

 

Der angestrebte Landgasthof mit Stellplatz (Karikas-Csarda Bugac) in der Puszta, dem ungarischen Steppenland, erwies sich jedoch als Volltreffer.

Die erste Anfahrt ging allerdings wegen einer Umleitung in Bugac (Hauptstrasse gesperrt wegen Markt) in die Hose! Der Weg wurde immer schmaler und sandiger und endete schliesslich irgendwo im Nirwana. Keine Wendemöglichkeit, das waldähnliche Gebüsch hing tief über das Auto und beinahe blieben wir im Sand stecken. Also 300 Meter retour im Rückwärtsgang.

Schliesslich fanden wir das Anwesen. Es war riesig, der Stellplatz üppig grün, gelegen in einer Waldlichtung. Grosse Laubbäume, auf dem Platz verteilt, boten Schatten. Vor dem Haus die endlose Weite der Steppenlandschaft. Wir waren die einzigen "Fahrenden"auf den Platz!

 

Als Erstes waren Reparaturen angesagt. Nicht immer konnte ich allen Schlaglöchern auf der Strasse ausweichen und so kam es zu ein paar Schlägen, die dem Veloträger an der Rückwand des Autos, schlecht bekamen. Die Velos hingen schief. Alles musste demontiert, kontrolliert und gerichtet werden. Aufgrund fehlender Werkstatt mussten halt zwei sich nahe stehende Bäume herhalten, um die Stangen wieder gerade biegen zu können.  Der Rest wurde mittels Wagenheber und Spanngurten wieder in die ursprüngliche Form gebracht.

Jedenfalls hat es geklappt, nach einer Stunde war alles wieder sauber dran. Irgendwie geht es immer! 

 

 

 

Camping "Karikas-Csarda Bugac"    GPS   N 46°40'06"   E 19°38'00"

 

 

 

 

 

Nach dem Abendessen, natürlich ungarisches Gulasch in der hauseigenen Csarda, genossen wir den prächtigen Abend bei einem Spaziergang in der gepflegten Umgebung.

Weiter draussen in der Steppe erblickten wir eine Gruppe Reiter unter einem Baum. Sie trugen die hier üblichen Trachten.

Wieder einmal waren wir zur rechten Zeit am richtigen Ort. Irgend etwas lag in der Luft, das spürten wir!

 

Und tatsächlich. Die anwesende Hochzeitsgesellschaft hatte die Gruppe gebucht. So kamen wir, zur Krönung des Tages, in den Genuss der hier üblichen Reiterspiele. Allerlei Kunststücke mit Pferd und Reiter wurden vorgeführt.

 

Bei der Wegfahrt am anderen Morgen erblickten wir mehrere Planwagen vor dem Haus, die auf die anreisenden Touristen warteten um sie in der Puszta herumzuführen: Pferdevorführungen, Weindegustation auf einem Weingut, Demonstration an einem  Ziehbrunnen, Geschicklichkeitsfahren mit 2- und 4-Spännern. Anschliessend Mittagessen auf dem Gutshof. Wir kannten das Angebot aus früheren Reisen.

 

 

 

 

 

 

Gyula

Das kleine Städtchen liegt nahe der rumänischen Grenze. Hier wollten wir letzte Informationen zum Bereisen von Rumänien einholen. Bei unserem holländischen Nachbarn, der soeben aus Rumänien angekommen war, erfuhren wir das Nötigste. 

Das Städtchen Gyula hat uns gut gefallen. Der kleine Camping liegt im einem Park gleich hinter der Burg.  Ins Zentrum geht man in 15 Minuten zu Fuss.

 

 

"Mark Camping Gyula"    GPS N 46°38'49.67"   E 21°17'08.15"

 

Es ist gemütlich hier auf dem kleinen, familiären Camping, der, wie könnte es anders sein, mehrheitlich von Holländern besetzt ist. Hin und wieder hallt das schrille Gelächter der schrulligen Campingplatz-Besitzerin über den Platz. Einzig die sanitären Anlagen sind etwas in die Jahre gekommen. Sie haben wahrscheinlich schon den Einmarsch der Russen 1956 miterlebt.

 

 

Viele Gäste kommen jedes Jahr hierher wegen der Heilbäder. Es soll scheints Linderung bei Rheuma und sonstigen Gelenkschmerzen bringen. Den hier auf dem Camping  herumhumpelnden Leuten nach zu urteilen, braucht es beim einen oder anderen noch ein paar Badetage mehr. 

 

 

Auch hier hatten wir Gück. Übers Wochenende fand auf dem Platz vor der Burg ein Fest statt.

 

Ungarische Gesänge, Volkstänze und Musik wurden vorgetragen. Gruppen von Kindern bis Erwachsene gaben Traditionelles zum Besten. Rund um den Platz reihte sich Stand an Stand, wo allerlei Handwerk präsentiert und vorgeführt wurde. 

 

Am Montag, 2. Juli schalteten wir einen Ruhetag ein. Zeit zum verarbeiten der Eindrücke und Erlebnisse der vergangenen Tage.

Zum Abschied noch eine gemütliche Velotour durch das Städtchen, dann machten wir uns bereit zur Weiterfahrt am anderen Morgen. 

 

 

 

 

 

Über die Grenze nach Rumänien

Dienstag, 3. Juli

Nach dem Frühstück hatten wir das Problem, dass wir keine rumänischen LEI hatten. Eine Autobahnvignette auch nicht. Gut, die Autobahn fängt erst nach 30 Km an, aber finden wir bis dann einen Bankomaten um eine Vignette kaufen zu können? Wir beschlossen mal zu fahren und den Rest auf uns zukommen zu lassen.

Also erreichten wir kurz vor Mittag die Grenze.

Zwei junge Grenzer verschwanden mit unseren ID's und Wagenpapieren im Büro. Einer der Beamten wollte noch einen Blick ins Innere des Wagens werfen. "Nice" meinte er und fertig war die Inspektion. Nach ein paar Minuten erschien ein anderer Beamter, händigte uns wortlos die Papiere aus. Ein freundliches Gesicht sieht anders aus, dachte ich so für mich. Wahrscheinlich stinkt ihm die Vorstellung, dass beim bevorstehenden Beitritt Rumäniens zu Europa sein Job an Bedeutung verlieren könnte.

Die beiden jungen Grenzer winkten uns noch freundlich zu bei der Wegfahrt, dann waren wir in Rumänien.

 

Auf der Fahrt durch die Dörfer hielten wir Ausschau nach so einem geliebten Spielautomaten. Glücklicherweise wurden wir fündig. Anita lief zum Bankomat zurück und ich hielt die Stellung am Strassenrand. Es dauerte endlos. Schon längst war sie aus dem Sichtfeld des Rückspiegels verschwunden. Nach geraumer Zeit war sie plötzlich wieder da, sie hatte Hilfe geholt auf der gegenüberliegenden Polizeistation. Eine nette Beamtin hätte sie zum Automaten begleitet und ihr die Tücken der alten Maschine in Zeichensprache erklärt. Die verschiedenen Währungsbezeichnungen sorgten anfänglich für Verwirrung.

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Rumänischer Leu: Europas erste Polymer-Währung. Der Rumänische Leu (RON, der frühere Code war ROL) ist die Währung Rumäniens. Ein Leu unterteilt sich in 100 Bani, die Mehrzahl von Leu heisst Lei.

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Das nächste Ziel war ein Campingplatz nahe der Stadt Sibiu. Die 350 km schafften wir in 6 Std.  Den grössten Teil der Strecke fuhren wir wieder über Land und konnten viele Eindrücke über das hiesige Landleben sammeln.

Für das letzte Stück ab Simeria bis Sibu benutzten wir das fertiggestellte Stück Autobahn. Beeindruckend waren die riesigen Agrarflächen. Vorwiegend Mais, Hafer und Weizen wurden hier angebaut. Mais ist das Nationalgericht der Rumänen. Es wird in beinahe allen Gerichten als Ballaststoff beigegeben.

Es war Erntezeit, überall sahen wir Mähdrescher oder deren riesige, aufgewirbelte Staubwolken irgendwo am Horizont. Inmitten der Felder machten wir Gewerbebauten aus, wo das Korn angeliefert und weiterverarbeitet wurde. Trotzdem hatten wir das Gefühl, “das schaffen die nie vor dem Winter“. Solche Dimensionen zu bearbeiten überstieg unsere Vorstellungskraft.

 

Die Strassen waren zum allergrössten Teil sehr gut. Aber, auf ab und zu auftauchende  Schlaglöcher musste man jederzeit gefasst sein.

Müde machten vor allem die dauernd wechselnden Tempolimiten. Zwischen 50 und 110 km kam alles vor. Spätestens als mich innerorts die Sattelschlepper überholten merkte ich, dass ich offensichtlich als Einziger die Bedeutung der Zahlen auf den Tafeln ernst nahm! Die Lastwagenchauffeuere haben sich anscheinend auf eine konstante Durchschnittsgeschwindigkeit geeinigt, die das Fahren angenehmer macht. Überhaupt hatten wir das Gefühl, als gäbe es nur Sattelschlepper auf dieser Strecke zwischen Gyula und Bran. Sie dominierten in ihrer Anzahl den Verkehr.

Speziell fanden wir die Anwesenheit der "Belles de Nuit“ auf vielen Ausstellplätzen in den Wäldern, die auf Kundschaft hofften.

Wie überall (auch in der Schweiz) trübten die achtlos weggeworfenen Abfälle das Bild solcher Plätze. Ansonsten war es sehr sauber in dieser Gegend Rumäniens. Trotz des regen Verkehrs empfanden wir das Fahren als angenehm. Keine Drängeleien, keine Huperei, man nahm Rücksicht aufeinander.

 

Die meisten Dörfer die wir passierten, bestanden aus zwei langen Häuserreihen beidseits der Strasse. Kleine Häuschen, zusam-mengebaut zu einer durchgehenden Mauer. Jedes Haus individuell in Farbe und Gestaltung. Einige verlottert, andere renoviert. Man bekam den Eindruck, dass dieser Wohnstil ein Auslaufmodell darstellt. In der Umgebung dieser Dörfer waren viele neue Anwesen aus-zumachen, im modernen Stil und mit schön gestalteter Umgebung.

Es tut sich was in Rumänien. Überall werden Häuser und Strassen gebaut oder erneuert. Wir hatten den Eindruck, dass es ihnen besser geht und sie auf dem Weg Richtung Europa sind.

 

 

 

Unübersehbar die Kirchen. In jedem Dorf, sei es noch so ärmlich, sind die Kirchen die schönsten und grössten Bauwerke. Die meisten im selben Baustil, mehrheitlich weiss. Sie vermitteln unmissverständlich “wo der Bartli den Most zu holen hat“!

 

 

 

Wir haben bewusst die Gegend im Bereich der südlichen Karpaten gewählt für unsere Reise. Auf einen Besuch der Hauptstadt Bukarest haben wir verzichtet. Bereits im Vorfeld der Reisevorbereitungen wurde uns die Hauptstadt und die Gegend weiter östlich, als nicht unbedingt bereisenswert beschrieben. Das ist bekanntlich Ansichtssache. Nur um dies herauszufinden wollten wir aber keine zusätzlichen Kilometer riskieren. Schliesslich hatten wir noch einen Termin in Tschechien.

Natürlich gibt es auch regionale Unterschiede. In Regionen mit Industrie trifft man schönere Dörfer an als auf dem Land draussen, wo noch mit einfachem Geräten Landwirtschaft betrieben wird. 

 

Am Strassenrand wurde allerlei "Hausgemachtes" angeboten.

Diese Gelegenheit nutzte Anita und sicherte sich ein Glas Honig.

 

 

Wir begegneten "Heufudern", von Pferden gezogen, die wie bei uns früher von Hand mit der Gabel beladen wurden. Der Vater an den Leitleinen, die restliche Familie oben auf dem Fuder, so wurde heimgefahren. Grosse Traktoren konnten trotz der riesigen, zu bearbeitenden Feldern, keine ausgemacht werden. Vielmehr noch die alten, kleinen, wie sie bei uns vor 30 Jahren noch üblich waren. 

 

 

 

                                                   

                                                   Camping "Ananas", Cisnădioara (Michelsberg)    GPS   N45°42‘26.0“ E  024°06‘19.2“

 

 

Gegen Abend erreichen wir, dem Navigationsgerät sei Dank, den Campingplatz. Gelegen an einem Hügel, hoch über dem Dorf Cisnadioara, mit Blick auf die über 2500 m hohen Gipfel der südlichen Karpaten.

Ein überaus schöner Platz mit schönen sanitären Anlagen. Kein Wunder wie sich herausstellte, wird er doch von einem Rumänien-Deutschen geführt. Deshalb waren die meisten Gäste hier auch Deutsche.                                                 

Nach einer erholsamen Nacht verliessen wir das Camp Richtung Heimat des Grafen Dracula. 

 

 

 

 

 

 

Unterwegs nach Bran zum Schloss Dracula.

 

Wie üblich, wählten wir im Navi die schnellste Strecke zum nächsten Ziel (ohne Autobahn).

Dieses Mal hat sich die Dame gewaltig verrechnet!

Streckenmässig mag dies ja die kürzeste und dadurch die schnellste Strecke sein, aber die Dame im Navi, die mit der freundlichen Stimme, hat sich wohl nie einen persönlichen Überblick zum Zustand der Strasse verschafft. Zweit- und drittklassige Strassen in Rumänien sind nicht zu vergleichen mit denen in unserer Gegend! Man tut gut daran, immer mindestens die roten Hauptverkehrsadern zu benutzen!!

Eine Rumpelpiste par excellence! Der Belag war löcherig wie ein Emmentaler Käse. Wir sind Schlaglöchern ausgewichen; hätten wir diese erwischt, wäre ein Rad samt Aufhängung dort geblieben! Löcher bis zu 15 cm tief und mit einem Durchmesser von 30 – 60 cm gab es da. Es brauchte alle vier Augen, um einigermassen schadenfrei ans Ziel zu gelangen.

 

 

 

 

 

Mit grosser Vorsicht zu geniessen sind auch die Bahnübergänge in diesem Land. Selten sind sie mit Schranken gesichert. Meistens mit einem Signalblinker und öfters nur mit einem Kreuz ohne optische Anlage. Sie werden alle im Schritttempo befahren. Auch auf den Hauptverbindungsstrassen. Wers nicht tut, riskiert zudem noch einen Achsenbruch. Zu tief sind die Gräben zwischen Schienen und Strassenbelag. Es musste also vor jedem Bahnübergang angehalten werden, um die Schienen-Strecke links und rechts zu kontrollieren. Erst dann konnte über die Geleise geholpert werden. Kaum zu glauben, dass auf dem Geleise (Bild 1), das aussieht wie ein verlassenes Industriegeleise, dieser moderne Zug verkehrt.

Auf der Rückreise nach Ungarn haben wir auch da Verbesserungen angetroffen. Einige wenige Übergänge entsprachen schon dem Standard unserer Breitengrade, mit Hartgummi-Einlagen. 

 

Die Fahrt über Land dauerte halt ein wenig länger als über die Schnellstrasse, dafür bekamen wir viel mit, wie Rumänien abseits aussieht und funktioniert. Diesel ist praktisch überall erhältlich, viele Tankstellen bieten auch LPG (Tankstellen für die Gasflaschen und -tanks) an. Bezahlen kann man überall mit der Karte oder Cash.

 

In den meisten Dörfern sichteten wir Storchennester auf den Leitungsmasten am Strassenrand. Alle besetzt mit bis zu 3 Jungtieren im Flüggealter. Immer befanden sich die Nester mitten im Dorf, als suchten die Störche die Nähe der Menschen. Dabei hätte es viel mehr Leitungsmasten ausserhalb gegeben. Zur Futtersuche müssen sie eh in die Wiesen hinausfliegen. Warum nicht gleich da nesten? 

Das bleibt uns ein Rätsel!

 

 

Um die Mittagszeit hatten wir die 145 km hinter uns und stellten auf dem Camping "Dracula" ab. Dieser befand sich an der Hauptstrasse,  ca. 1.5 km vom Schloss entfernt am Ufer eines Flusses.  Eine grosse, grüne Matte, man konnte sich hinstellen wo man wollte.

 

 

 Gamping "Vampire"   GPS   N 45°31'40.85"   E 25°22'18.17"   

 

 

 

 

Bran und das Dragula Schloss

Mit dem Velo machten wir uns sogleich auf den Weg zum Schloss des Grafen Dracula. Leider war er nicht zu Hause. Er sei in Serbien drüben beim Blutsaugen, hies es.

Also durchwanderten wir die alten, ehrwürdigen Räume und machten uns mit der Geschichte der früheren Besitzer bekannt.

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Das Schloss Bran liegt etwa 30 Kilometer von der Stadt Brasov/Kronstadt entfernt und ist eine alte Burg aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Die turm- und schiessschartenreiche Anlage diente den Kronstädtern als Schutz vor den osmanischen Eroberern. Schloss Bran wird seit den 1970er Jahren den Touristen als einstiger Wohnsitz von Dracula präsentiert. In Wirklichkeit hat es Vlad Tepes Draculea, der Nachkomme eines Walachenfürsten und historisches Vorbild für Graf Dracula, nie betreten. Findige, rumänische Tourismus-Geschäftsleute entschieden in den 70er Jahren einfach, Bran fortan als Draculaschloss zu bewerben, weil es einfach so aussieht, als ob Dracula sich hier wohl gefühlt haben könnte. Und obwohl dies schon lange kein Geheimnis mehr ist, floriert das Geschäft mit Vampir- und Draculakitsch rund um das Schloss Bran hervorragend.

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                                                                                                                                                  Der Geheimgang (nicht weitersagen!)

 

Touristen aus allen Herren Ländern waren anzutreffen. Restaurants und allerlei Verpflegungs- und Ramschläden reihen sich aneinander. Am Fusse des Schlosses herrscht eine Stimmung wie an der St. Urban-Chilbi. Etwas mehr als eine halbe Million Besucher werden hier jährlich registriert.

 

 

 

Nun haben wir es gesehen und sind wieder in unserem „Chrutzli“ und schmieden Pläne für die Weiterreise. Nebenbei haben wir noch gemerkt, dass wir den ganzen Tag eine Stunde hinterher hinkten. Rumänien geht nämlich eine Stunde vor!

 

Unser nächstes Ziel war Dragulas Geburtsstadt Sighisoara.

Es ist Donnerstag, 5. Juli. 

Die 140 km legten wir zügig zurück und parkten unser WoMo auf dem grossen Parkplatz am Fusse der Altstadt.

Durch enge Gassen zwängten wir uns hoch bis auf den grossen Platz mit der evangelischen Kirche. Wir erkundeten die romantisch schöne Altstadt und fanden auch das Haus, in dem Graf Dragula geboren worden sein soll.

Auch hier versuchte man mit dem Namen Dracula am Touristenboom teilzuhaben. Überall soll er verkehrt haben.

Nur ein pfiffiger, jüdischer Restaurantbesitzer schrieb auf seine Tafel vor der Türe: “Dieses Haus hat Dracula nie betreten! 

 

 

 

 

Während einer Ruhepause unter dem schattigen Baum einer Gartenwirtschaft beschlossen wir, noch ein paar Kilometer zu fahren.

Das Wetter war super und die Strassen weitgehend gut, über weite Streckend sogar brandneu. So kam es, dass wir am späten Abend in Viseu de Sus, unserem nächsten Ziel, ankamen.

Hier wollten wir am nächsten Tag eine Fahrt mit der Wassertalbahn machen.

 

 

 

Die Waldbahn von Viseu de Sus - unser Wendepunkt und eigentliches Ziel der Reise nach Rumänien.

 

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Die auf deutsch meist als “Wassertalbahn” bezeichnete Waldbahn von Viseu de Sus, ganz im Norden Rumäniens an der ukrainischen Grenze gelegen, ist ein einzigartiges technisches Kulturgut: Auf einem Streckennetz von knapp 60 Kilometer Länge verkehren – neben Dieselloks – bis heute holzbefeuerte Dampflokomotiven, womit die CFF Viseu de Sus (rumänische Abkürzung für Caile Ferate Forestiere) weltweit wohl die letzte echte Waldbahn mit Dampfbetrieb darstellt.

Die in der österreichisch-ungarischen “Einheitsspurweite” von 760 mm erbaute Strecke führt kurvenreich, über Brücken und Tunnels, entlang dem Wasserfluss in ein wildromantisches Karpatental. Die Bahn erschliesst ein riesiges Waldgebiet, wo weder Strassen noch Dörfer, dafür aber Bär und Wolf heimisch sind.

Die Nutzung des Holzreichtums im Wassertal begann erst Anfang des 18. Jahrhunderts unter Österreich-Ungarn. Deutschsprachige Kolonisten erschlossen die Urwälder und flössten das geschlagene Holz hinunter nach Viseu de Sus, in die Sägewerke. 1932 begann man mit dem Bau der Waldbahn, die gegenüber der Flösserei einen enormen technischen Fortschritt bedeutete.

 

Waldbahnen waren damals in Europa weit verbreitet, besonders im Karpatenraum. Ihr Funktionsprinzip war einfach: nötigenfalls mit engen Kurvenradien (deshalb die schmale Spurweite!) folgten sie den Wasserläufen; so angelegt, dass die leeren Holztrucks von den kleinen Loks bergauf, die schwer beladenen Züge hingegen bergab ins nächste Sägewerk rollen konnten.

In den meisten europäischen Ländern spätestens nach 1945 durch Forststrassen ersetzt, hielten sich in Rumänien die Waldbahnen sehr lange: 1970 betrieb die staatliche Forstverwaltung noch über 3000 Streckenkilometer, bis 1986 fertigte Rumänien sogar noch neue Waldbahn-Dampfloks, und 1989 gab es immer noch über 15 Waldbahnen mit knapp 1000 Kilometer Gleis.

Die wirtschaftlichen Veränderungen nach 1990 wirkten sich auf die ehemals staatlichen Waldbahnen “CFF” verheerend aus: Innerhalb weniger Jahre wurden alle stillgelegt, abgebaut, Loks und Wagen verschrottet oder verkauft. Eine einzige Bahn fährt heute noch – die Wassertalbahn. Und sie erfüllt bis heute ihren ursprünglichen Zweck als Waldbahn, den Holztransport.

Der Bahnbetrieb wird seit 2003 durch das private rumänische Unternehmen R.G.Holz Company durchgeführt, dem auch das Depotgelände und die meisten Lokomotiven und Wagen gehören. Nach wie vor in Staatsbesitz sind jedoch die Bahnstrecke und ein Grossteil der Wälder im Wassertal.

In den letzten Jahren bekommt die Waldbahn auch Unterstützung aus dem Ausland, durch die Stiftung “Wassertalbahn”. Mit europäische Hilfe wurden u.a. abgestellte Dampfloks in Betrieb genommen, neue Personenwagen beschafft, das Lokomotivdepot und das historische Bahnhofsgebäude restauriert. Rund um den Bahnhof in Viseu de Sus entsteht eine Infrastruktur, die dem zunehmenden Tourismus Rechnung trägt.

Seit 2005 verkehren für die Besucher fahrplanmässige, von Dampfloks gezogene Personenzüge, und seit 2007 steht das Wassertal als Teil des Naturparks “Muntii Maramuresului” unter europäischem Schutz.

 

Noch hat es die Wassertalbahn nicht ganz geschafft, noch gibt es viele Probleme. Aber die wunderschöne Bahn hat heute viele Freunde in der ganzen Welt, und es werden immer mehr. Die letzte Waldbahn Rumäniens hat, nicht zuletzt dank dem Tourismus, eine Zukunft. (Wikip.).

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Wir parkten auf dem Gelände der Holzbahn, wo Strom und sanitäre Anlage vorhanden waren. Im Moment ist ein Gebäude mit neuen Sanitäranlagen im Bau.

 

 

Stellplatz  Viseu de Sus      GPS  N 47°42'53.31"   E 24°26'34.46" 

 

 

 

 

Überall standen Zugskompositionen und Lokomotiven herum. Sofort ins Auge gestochen sind uns die Wagen der alten Wengernalpbahn (WAB, sie fährt aufs Junfraujoch, dem top of switzeland), die den Rumänen gespendet wurden. Noch immer ist auf den Tafeln zu lesen: " Kleine Scheidegg".

 

Der Schalter war schon geschlossen und so machten wir uns halt vorerst auf Futtersuche. Fündig wurden wir im *** Hotel Gabriela, das wir bei der Anfahrt auf Viseu de Sus erblickt hatten. Ein sehr gepflegtes Etablissement mit exzellenter Küche. Wir genossen den warmen Abend unter dem Schattendach der Aussenanlage. Etwas beschämt waren wir beim Bezahlen der Rechnung;

2 Menus mit Bier, Wein und Dessert samt Kaffees kosteten etwas mehr als 7 Euro total!

 

 

 

Schon um 07.30 Uhr am nächsten Morgen standen wir Schlange vor dem Ticketschalter der Waldbahn. Er öffnete um 8 Uhr. Für den 10.30 Uhr Zug erhielten wir noch 2 Plätze.

Insgesamt fuhren 4 Dampfzüge im Abstand von 30 Minuten das Tal hinauf. Der erste um 9 Uhr. Überschlagsmässig befanden sich 230 Personen in einem Zug. Eine riesige Organisation, denn an den verschiedenen Haltestellen der 21 km langen Strecke wurde auch Speis und Trank angeboten. Bei der letzten Station oben im Tal, sogar richtige Menus.

Ein super Erlebnis, auch wenn manchmal der beissende Rauch unseres Dampfrosses die Sonne verdeckte und das Atmen schwer machte.

Die in die Jahre gekommene Maschine kämpfte sich im Schneckentempo schnaubend und ächzend das Tal hinauf. Strassen gibt es keine mehr hier oben, die Bahn ist das einzige Transportmittel. Die Wälder sind riesig, die Hänge steil. Längst haben wir die Zivilisation hinter uns gelassen, folgen rumpelnd und ruckelnd dem Flusslauf bergan. Die Schienen sangen ihre eigene Melodie. Hinauf in ein Gebiet wo Bär und Wolf heimisch sind.

Die Loks werden nicht mit Kohle, sondern mit Holz befeuert. Ab und zu musste angehalten werden, um das Holz vom Tender in den Schlot der Lok zu befördern. Auch Wasser musste nachgefüllt- und die Gelenke geschmiert werden.

Unterdessen konnten sich die Passagiere die Füsse vertreten. Beim 1. Pfiff der Lock mussten alle wieder in die Waggons, beim 2. Pfiff wurde gefahren. Nach 2 Stunden waren wir oben an der Endstation. 90 Minuten Pause, dann das Ganze zurück. Diesmal ohne Rauch und Dampf, es musste über weite Strecken lediglich gebremst werden.

Durchgerüttelt und angedünstet, aber glücklich ob diesem erlebnisreichen Tag, kamen wir unten bei der Station an, wo übrigens auch die Schweizer Flagge über dem Eingang weht.

 

 

 

 

 

Die Bahn ist Eigentum des örtlichen Sägewerkes. Allabendlich, nach dem Touristengeschäft, rollt der Holzzug ein, das Tageswerk der Waldarbeiter. In diversen Nebentälern arbeiten Holzschlag-Equipen. Sie werden anfangs Woche mit dem Zug oder den zu Draisinen umgebauten Kastenwagen hinauf gefahren. Sie arbeiten und schlafen dort  bis Ende der Woche.

 

 

 

 

 

Die folgende Nacht war eher mühsam. Rivalisierende Banden wilder Hunde, die im- und ums Areal heimisch sind, hatten wieder mal Meinungsverschiedenheiten bezüglich Reviergrenzen, was sich lautstark und über längere Zeit hinzog. Widerwillig übergab ich dem Chef der Bande, der mich am nächsten Morgen beim Öffnen der Seitentüre treuherzig anschaute, die beiden Kotelettes, die schon seit Längerem im Kühlschrank lagen und langsam anfingen zu “müffeln“.

 

 

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Hier haben wir den Zenit unserer Reise erreicht, von nun an geht es wieder heimwärts.

 

 

 

 

 

 

Über Budapest und Bratislava nach Prag.

 

Wir waren noch ca. 160 km von der Grenze zu Ungarn entfernt. Entlang der ukrainischen Grenze und ungefähr auf halbem Weg nach Budapest, fanden wir den schönen Camping" Igrice". Ein grosser Platz mit Schatten spendenden  Bäumen und Seeanstoss. Angrenzend an den Zoologischen Garten.

 

Hier, unter einer riesigen Trauerweide verbrachten wir eine ruhige Nacht ohne Hundegekläff.

 

 

"Camping Igrice" in Nyiregyhaza      GPS:   N 48°0'0.972“    E 21°43'47.208“

 

 

 

 

Für die Strecke Richtung Budapest am nächsten Tag benutzten wir die Autobahn. Ungarn hatte uns in dieser Region nichts mehr Neues zu bieten. Wir beschlossen nicht nach Budapest zu fahren. Die Stadt kannten wir bereits von zwei früheren Besuchen.

 

 

 

Den Campingplatz “Papsziget“ in Szentendre, 12 km von Budapest entfernt, benutzten wir lediglich als Stopover.

Die Hauptstadt von Ungarn ist von hieraus bequem mit dem Zug oder dem Bus erreichbar. Unter anderem sind Tickets für Stadt-rundfahrten bereits an der Rezeption erhältlich.

WiFi (5G) auf dem ganzer Platz und die Benutzung des Swimmingpools waren gratis!

 

 

 

Camping "Papsziget"   GPS:   N 47°40'54"  E 19°04'58" 

 

 

 

 

Unser nächstes Ziel war die Wachau.

 

Von nun an folgten wir der Donau auf dem Weg nach Österreich.  Über Dunajska Streda und Bratislava durchquerten wir ein Stück Slowakei und landeten spät am Nachmittag in St. Pölten. 

Einen Campingplatz suchen mochten wir nicht mehr und so fragten wir kurzerhand im Restaurant "Roter Hahn" nach, ob wir nach dem Essen auf dem Parkplatz hinter dem Haus übernachten dürfen. Das hat bis jetzt immer funktioniert, auch dieses Mal.

 

Anderntags stellten wir auf einem Parkplatz in St. Pölten, der Landeshauptstadt von Niederösterreich, das WoMo ab und machten uns auf, die Stadt zu erkunden.  Ein schöner Ort mit alten Bauten und Denkmälern. Schade nur, dass in der Innenstadt kaum ein Foto geschossen werden konnte, ohne irgend eine Würstchenbude oder dergleichen im Vordergrund zu haben. Vieles war zugemüllt mit Gastronomie.

 

                                                                                                                                          Mitten in der Stadt archäeologische Ausgrabungen

 

 

Nachdem wir St.Pölten besichtigt hatten, fuhren wir weiter nach Melk und richteten uns auf dem Camping "Fährhaus" ein. Ein interessanter Platz gegenüber dem Gasthof mit gleichem Namen.

Wir genossen das Mittagessen in der Gartenwirtschaft mit Blick auf die Donau, bevor wir uns auf der grossen Wiese hinter dem Gasthof einrichteten. Am Ufer der Donau ist tagsüber viel los. Die grossen Schiffe der verschiedenen Flussfahrtgesellschaften legten hier an und verfrachteten die Passagiere in Busse, um sie zu den Sehenswürdigkeiten von Melk zu fahren.

 

Auf dem Donau-Radweg passierten viele Velofahrer. Die Strecke zwischen Passau und Bratislava ist eine beliebte Radfahrerstrecke.

Allerhand war hier zu beobachten. Teils fuhren sie in Gruppen, teils zu zweit oder solo. Manche leichtfüssig, dann wiederum welche, schwer beladen mit Säcken und Taschen. Ganze Familien mit Kind und Kegel. Wiederum welche mit Anhänger, beladen mit Material oder Kindern oder auch mal mit dem Hund.

 

 

 

 Camping Fährhaus Melk   GPS:   N 48°14'00.59"   E 15°19'42.60"

 

 

Am Abend hat es angefangen zu regnen. Der erste Regen seit 3 Wochen!

Der Himmel blieb auch am anderen Tag bedeckt. Trotzdem beschlossen wir, den bekannten Stift Melk zu besuchen. Eine riesige Anlage mit grossen, gepflegten Parkanlagen.

 

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Das Benediktinerkloster Stift Melk wird seit seiner Gründung 1089 ununterbrochen von Mönchen bewohnt. Es ist somit seit mehr als 925 Jahren Wahrzeichen des Glaubens und der österreichischen Geschichte. Auf der Basis benediktinischer Lebenserfahrung ist das Stift ein Meisterwerk der Symbiose von Kunst, Kultur und Natur, von Glaube und Wissenschaft. Auch heute pulsiert hier das Leben: im Stiftsgymnasium mit über 900 Schülerinnen und Schülern, bei vielfältigen kulturellen Angeboten und Veranstaltungen und durch die Tausenden Besucher aus aller Welt.  (www.kloesterreich.at)

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Leider dämpfte das schlechte Wetter die Stimmung etwas und so entschlossen wir den nächsten Campingplatz anzusteuern, um besseres Wetter abzuwarten. Diesen fanden wir in Rossatz am rechten Donauufer gegenüber von Dürnstein. Ein schöner Platz, direkt an der Donau. Morgen soll das Wetter besser werden, wurde uns prophezeit.

 

 

Camping Rossatz, Rossatzbach   GPS:   N 48°23'24.11"   E 15°31'01.00"

 

 

Es wurde tatsächlich besser!

 

 

Beim Zusammenpacken am anderen Morgen kam ich ins Gespräch mit einem Neuankömmling. Er sei nur angereist wegen dem grossen Marillenfest im nahen Krems, das dieses Wochenende stattfände.  Das wussten wir gar nicht.

 

Also los nach Krems! 

 

 

Mit Müh und Not konnten wir noch einen Platz auf dem CP Donaupark in Krems ergattern. Super gelegen, ebenfalls an der Donau und nur ein paar Gehminuten von der Altstadt entfernt.

 

 

 

Campingplatz Krems am Yachthafen mit Sicht auf das Benediktinerkloster Göttweig 

 

GPS:   48°24'13.00"   E 15°35

 

Drei Tage Folklore mit Musik, Tanzgruppen, Schuhplatteln usw. und Trachten in allen Facetten waren zu sehen. Und natürlich Marillen! Marillen in allen möglichen Formen wurden angeboten. Entweder kistenweise oder verarbeitet zu Kuchen, Schnitten, Schnaps, Likör oder dergleichen. Am Samstag wurde in der Fussgängerzone der 25m lange Marillenkuchen fertiggestellt und stückweise zum Verkauf angeboten. Für einen guten Zweck.

Am Samstag und Sonntag spielten jeweils die Weinlandkapelle Rohrendorf und die Bürgermusik Hohenems zum Frühschoppen auf.

Mit diesem Fest fand unsere Erlebniswoche in der Wachau, mit all den schönen Dörfern und Bauten entlang der Donau, einen würdigen Abschluss.

 

Mit etwas Wehmut verliessen wir am Montag, 16. Juli, den Campingplatz Krems. Hier hatten wir regen Kontakt mit interessanten und netten Gesprächspartnern, mit denen wir uns jeden Nachmittag zum Kaffee unter der Markise trafen.

 

 

 

 

 

 

Ab nach Prag - 

Montag, 16. Juli

 

Nach Sobeslav in Tschechien sind es nur noch 160 km. Hier findet das Internationale Blaskapellentreffen statt, auf das wir uns freuten.

Dieses findet aber erst in einer Woche statt. Was nun?!

Wir beschlossen, den uns bekannten Campingplatz auf der Moldauinsel bei Prag anzusteuern. Die Stadt kannten wir zwar von vielen früheren Besuchen, aber Prag ist immer wieder eine Reise wert, fanden wir.

 

Nun sind wir also in Prag gelandet. Wegen Umleitungen sind wir mehrmals falsch gefahren und haben mehr als 1 Std. Fahrzeit verlauert. Gegen Abend sind wir dann endlich auf der Moldau-Insel eingetroffen. Der Platz war zu unserem grossen Erstaunen fast voll besetzt. Wir haben uns behelfsmässig für die Nacht irgendwo hingestellt, um uns am anderen Morgen, wenn erfahrungsgemäss ein Wechsel stattfindet, richtig zu installieren.

 

 

 

Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg in die Stadt. 

Mit der kleinen Gratisfähre in der Nähe des CPs,  die alle 10-15 Minuten fährt, waren wir im Nu auf der anderen Seite  der Moldau. 

 Camping Caravan Park - Yacht Club Prag     GPS:    N 50°3'44.39''    E 14°24'49.67

 

 

 

 

Kaum im Stadtzentrum, erlebten wir ein Riesenspektakel. Wahrscheinlich alle Fahrzeuge der Stadt, die mit Blaulicht und Sirene ausgestattet sind, waren vor Ort! Die ganze Strasse war verstopft mit Polizei-, Feuerwehr- und allen möglichen Spezialfahrzeugen. Schätzungsweise 30-40 Einheiten. Dazwischen wurden noch die Strassenbahnen durchgeschleust. Ein riesiges Chaos!

Wie wir später erfahren haben, sind in einer Nebenstrasse bei Renovierungsarbeiten die Böden zweier Stockwerke eingestürzt. Mehrere Arbeiter wurden unter den Trümmern begraben. Es wimmelte plötzlich von Kamerasteams von allen möglichen Medien. Bevor ich mich versah, guckte ich in eine der grossen Linsen und eine Dame hielt mir ein Mikrofon hin. Nach einer kurzen Konversation in Englisch zogen sie wieder von dannen. Wie alle anderen Passanten wusste ich ja auch nicht was passiert war. Weil die Teams nicht zur Unfallstelle vorgelassen wurden, begnügten sie sich vorerst mit Interviews der Passanten.

 

Die Strasse wurde übrigens noch mehrere Tage lang von der Polizei abgeriegelt.

Nachdem wir endlich erfahren haben, welches Ereignis diesen Monsteraufmarsch an Rettungsfahrzeugen rechtfertigte, zogen wir weiter Richtung  Innenstadt. Die folgende Exkursion brachte uns nichts Neues. Prag kannten wir gut. Alles war noch am selben Platz. Nur total überlaufen! Es hatte schon früher viele  Besucher, doch heuer war es abartig! Und es ist auch teurer geworden!

 

Bei schönstem Wetter schlenderten wir während zweier Tage durch die Stadt, genossen das feine Essen, das heimische Bier, die Darbietungen der Strassenmusikanten und verfolgten das Arbeiten der Künstler auf der Karlův most, der Karlsbrücke.

 

   

Wir verzichten an dieser Stelle auf weitere Bilder von Prag, diese haben wir bereits auf der Seite "Reisen 2014" veröffentlicht.

  

  

Bei einem der grössten Touristenmagneten, dem "Gügguturm" wie wir das Rathaus am Altstädter Ring nennen, blieben wir stehen und bestaunten das Spektakel rund um die astronomische Uhr.

 

 

 

 

 

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Die astronomische Uhr (Orloj) wurde gegen Ende des 15. Jahrhunderts an der Südmauer fertiggestellt. Einige Teile der Uhr sind jedoch noch älter, wie das astronomische Ziffernblatt: Es stammt aus dem Jahr 1410. Verziert ist sie mit verschiedenen Figuren, wobei vor allem die Figur des Sensenmanns schon immer schauerlich-respektvolle Blicke auf sich zog. Im 17. Jahrhundert wurde die Uhr um bewegliche Figuren ergänzt: Die bekannte Prozession der zwölf Apostel, die sich noch heute zu jeder vollen Stunde zu Glockenklängen in Bewegung setzt.

Die Uhr hat drei verschiedene Zeiger: Der Sonnenzeiger verschiebt sich mit dem Lauf der Sonne das Jahr über. Der Mondzeiger zeigt den Lauf des Mondes und die Mondphasen an, dabei dreht er sich um die eigene Achse. Und schließlich die Ekliptik für die Tierkreiszeichen, sie zeigt an, in welchem Sternzeichen die Sonne gerade steht.

Das alte Rathaus und die astronomische Uhr wurden 1945 im Krieg stark beschädigt. Man fürchtete sogar, das komplexe Uhrwerk könnte kaum wiederhergestellt werden. Nach einer aufwändigen Restaurierung konnte die Uhr 1948 wieder in Betrieb.

Da drehen sich Figuren am Fenster und am Schluss der Vorstellung öffnet sich ein Türchen und ein goldener Hahn kräht kurz.

Hunderte von Handys und Kameras werden dann jeweils in Position gebracht, um dieses Ereignis  festzuhalten.  (HP Tourismus Prag)

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So auch an diesem Mittwoch. Die Menge war da,....aber weder die Mannli noch der Hahn zeigten sich. Der Turm war nämlich wegen Renovierungsarbeiten eingerüstet und mit Folie abgedeckt!

Wieso die alle trotzdem bereit standen war uns ein Rätsel. Ein Blinder hätte sehen können, dass es diesesmal nichts wird. 

 

 

 

                                                               

                                                                     Zum Vergrössern: Video starten, dann auf "YouTube" klicken.

 

 

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Die Sage von Meister Hanuš

Nachdem Meister Hanuš die komplexe Rathausuhr fertiggestellt hatte, wurden die Ratsherren missgünstig: Das Meisterwerk in Prag sollte einzigartig bleiben! Um sicherzustellen, dass Hanuš keine weiteren Uhren bauen konnte, überfiel man ihn und stach seine Augen aus.

Der rächte sich bitter: Vom Klang liess er sich zur Uhr leiten und legte seine Hand in das Uhrwerk, was daraufhin stehen blieb und für 100 Jahre nicht repariert werden konnte.

Diese gruselige Geschichte ist nicht wahr, doch wird sie immer noch gern erzählt: Irgendwie ist die Legende zum Teil der Uhr geworden.

                                                                                                                                                                                                                                    Alois Jirásek

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Kutna Hora

Am Abend beschlossen wir, anderntags weiter zu ziehen.

Wir verliessen die Moldauinsel gegen 10 Uhr Richtung Sobeslav. Unterwegs besuchten wir noch das Städtchen Kutna Hora, das wegen seinen einstigen Silberminen und dem gotischen Dom der heiligen Barbara mit mittelalterlichen Fresken und Strebebögen bekannt ist. Eine weitere Sehenswürdigkeit soll das Sedletz-Ossarium sein. Eine mit menschlichen Knochen verzierte Kapelle. Zu makaber fanden wir und verzichteten auf dessen Besichtigung.

 

 

 

Es war sehr heiss in den Gassen und auf den Plätzen. Gegen Abend suchten und fanden wir einen Campingplatz am Rande des Städtchens. Es war vielmehr eine Stellplatz hinter einem Gasthaus (ohne warme Küche) aber mit tipp-toppen sanitären Anlagen. Wir stellten unser WoMo unter einen Schatten spendenden Baum. Nach einer Ruhepause und einer erfrischenden Dusche machten wir uns zu Fuss auf die Suche nach einem Restaurant. Selber kochen wäre unsinnig bei den hiesigen Preisen. 

 

 

                                                                           Camping Kutna Hora  GPS:    N 49° 57′ 16.06″   E 15° 15′ 36.34″ 

 

 

 

Sobeslav

Am Freitag, 20. Juli wechselten wir nach Sobeslav, auf den Camping nahe dem Spartak Sportstadion, wo am Wochenende das internationale Blaskapellen-Treffen stattfand.

Eine schöne, weite Wiese mit vielen grossen Bäumen, einem kleinen Badesee sowie einem Restaurant. Es waren nur wenige Wohnmobile auf dem Platz. Sie alle sind angereist wegen dem internationalen Blaskapellen-Treffen. Schweizer, Niederländer und Deutsche. Unter einer riesigen Eiche, mit weit ausladendem Astwerk stellten wir ab.

 

 

Camping "TJ Spartak Soběslav"   N 49° 15′ 9.4″    E 14° 42′ 51.3″  

 

 

 

 

Das Internationale Blaskapellenteffen startete pünktlich um 14 Uhr am Samstag Nachmittag.

Formationen aus Tschechien, Deutschland, Österreich und der Schweiz, boten ein abwechlungsreiches Programm während zweier Tage. Vorwiegend bömisch- /märische Titel aber auch ab und zu etwas modernes, wurde zum Besten gegeben.

Besonders eindrücklich war es mitzuerleben, wie die Einheimischen diese Musik leben, darin aufgehen. Mit inbrunst wurde mitgesungen und mit rhytmischen Handbewgungen unterstrichen. Die Stimmung war dementsprechend. Es wurde gesungen und getanzt bis gegen Mitternacht. Selbst ein kurz vorüberziehender Gewittersturm tat der Stimmung keinen Abbruch. Die von einer Böe weggefegten Stimmen von den Notenständer wurden eingesammelt und weiter gings.

Zum Schluss, am Sonntagnachmittag, spielten die noch anwesendem Musikannten, in einem Gemeischaftsauftritt, 2 Titel zu Ehren von Jaroslaf Veyvoda, dem dieses heurige Blaskapellentreffen gewidmet war. Die Schweiz war vertreten mit der luzerner Kapelle Lublaska.

Wir waren begeistert ob soviel guter Blasmusik. Insgesammt verbrachten wir 18 Stunden im Stadion und genossen jede Minute!

 

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Der südböhmische Komponist und Musiker Ladislav Kubeš wurde 1924 in Borkovice unweit von Veselí nad Lužnicí geboren. Von seiner Kindheit an hörte er oft Volkslieder und Blasmusik, die sein Vater, Matěj Kubeš, spielte. Matěj Kubeš, Flügelhornspieler und Kapellmeister, lehrte dem junge Ladislav Tenorhorn, Posaune und Tuba spielen. Ladislav Kubeš hatte bald Gelegenheit, sein Können im Theaterorchester in České Budějovice/Budweis und im Kurorchester in Mariánské Lázně/Marienbad unter Beweis zu stellen. Seine ersten Kompositionen entstanden während des Militärdienstes bei der Militärkapelle in Jindřichův Hradec/Neuhaus unter der Leitung des Dirigenten und Komponisten Ferdinand Škrobák. Dort schrieb er auch die “Südböhmische Polka” (Jihočeská Polka), die heute in Europa vielleicht jeder, der Blasmusik spielt, kennt. Ladislav Kubeš schrieb und bearbeitete mehr als 400 Kompositionen. Viele davon wurden von namhaften Kapellen auf der ganzen Welt aufgenommen. Zu den bekanntesten gehören Lottchen Polka (Přerovanka), Borkovická Polka, Meine böhmische Heimat – Ein schönes Fleckchen Erde (Moje česká vlast), Du musst bleiben (Straňanka), Von Tábor zu uns (Od Tábora až k nám) und viele andere. Seine Kompositionen werden von Rundfunksendern in vielen Ländern gespielt.  Ladislav Kubeš starb im Jahre 1998.

                                                                                                                                                                                                                  http://www.kubesovasobeslav.cz  -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

 

Das war unsere letzte geplante Station dieser Reise. Nun begann sich auch eine gewisse Müdigkeit breit zu machen. Der Wille und das Interesse, neue Eindrücke aufzunehmen und zu verarbeiten schwächte sich nach mehr als 6 Wochen unterwegs sein, merklich ab.

Also ab nach Hause. Wir wählten die Autobahn, übernachteten in München und Konstanz, bevor wir am Mittwoch, 25. Juli unbeschadet und unbestohlen, däfür unser vom Unkraut verunstaltetes Anwesen, erreichten.

 

Zu Höhren:

Polka: Od Tábora až k nám   (Von Tábor zu uns)

Polka: Moje česká vlast   (Ein schönes Fleckchen Erde)

 

Zum Vergrössern: Video starten, dann auf "YouTube" klicken.

 

 

Fazit:

Jegliche Vorurteile gegenüber Rumänien haben sich nicht bestätigt. Zu keiner Zeit fühlten wir uns verunsichert oder gar bedroht. Wir wurden überall freundlich bedient. Natürlich fehlt noch ein Anschlussstück zu Europas Standard aber sie geben sich Mühe und arbeiten daran. Viele Fortschritte sind bereits sichtbar. Strassenbau/Reparatur und Häuserbau werden vorangetrieben.

Die Landwirtschaft floriert.

 

 

Das Internet ist, wie übrigens auch in Polen, auf dem neusten Stand, meist mit 5G unterwegs! Der Zugand ist überall gratis. Das Gastgewerbe wirbt mit dem Gratiszutritt und und vermittelt die Passwörter gerne.

 

Je näher man der Heimat kommt, je mehr dreht sich alles nur uns Geld.

 

Deutschland und Österreich hinken da mit dem Internet noch hintennach! Immer noch wird auf den meisten Campingplätzen für den Internet-Zugang viel Geld verlangt, obschon der Empfang meistens nicht auf dem ganzen Gelände gewährleistet ist. Auch lässt die Qualität vielerorts zu wünschen übrig! So z.B. in München, auf einem stadtnahen Campingplatz. Auf meine Frage nach dem WiFi meinte die Frau an der Rezeption, ja das Internet kostet, funktioniere aber nicht immer und deutete auf den Himmel: “zu viele Wolken“?!

Beim Bezahlen der Platzmiete schob sie meine Kreditkarte in das Gerät und ging, den Arm zum Himmel streckend, vor dem Haus auf und ab bis das Gerät Verbindung hatte und die Zahlung verarbeiten konnte. Eine Lachnummer! Und das im 21. Jahrhundert, in einem vermeintlich “hochtechnisierten“ Land, zu einer Zeit wo wir imstande sind, Bilder aus der Erdumlaufbahn auf die Erde zu senden und umgekehrt...!

 

 

Die sanitäten Anlagen auf den Campingplätzen in Rumänien, Ungarn und Tschechien entsprechen nicht immer dem europäischen Standard. Wer solche Länder bereist ist sich bewusst, dass gewisse Einschränkungen in Kauf zu nehmen sind.

Wer Rumänien zu bereisen gedenkt tut gut daran, die neuste Strassenkarte zu besorgen. Mit Vorteil sind die rot eingezeichneten Haupt-strassen zu benutzen. Die gelben 2.-Klass-Strassen sind löcherig, holprig und kosten viel Zeit und Mühe. Ohne zusätzliche Luftfederung kein Vergnügen zum Befahren..

An den Tankstellen und Restaurants kann man mit der Karte bezahlen. Meistens wird man gefragt: “cash or card“ ?

Die Dieselpreise waren in Rumänien so um die CHF 1.50. (Euro 1.30) Ungefähr gleich wie in Ungarn.

 

 

 

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