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friedlisunterwegs
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Herbstreise auf die Insel Elba
16.September - 7. Oktober 2024

Auch in diesem Jahr wählten wir die Insel Elba als "Sommerverlängerung" aus. Der Camping "Europa" war leider ausgebucht, die Konversation dürftig, man wartete tagelang auf Antwort. Das Personal unmotiviert. Die sanitären Anlagen, noch wie im letzten Jahr, teilweise in desolatem Zustand. Es wird gemunkelt, dass die Plätze für die Wohnmobile gegen Appartementhäuschen ausgewechselt werden sollen.
Wir konnten noch Plätze auf dem angrenzenden Camping "Lido" ergattern. Dieser Platz ist kleiner aber hier fühlte man sich wohl. Das Personal sehr freundlich und zuvorkommend. Alles klappte tipp top! Wir haben sogar auf halbem Weg noch die Standplätze gegen schönere ausgewechselt. Die sanitären Anlagen sind brandneu. Etwas vom Besten, das wir in unserer 12-jährigen Camperkarriere erlebt haben. Alles rollstuhlgängig, mit eigener Toilette. Sogar für die Kinder war eine separate Toilettenecke eingerichtet. Ein Aufenthaltsraum mit Fernseher, wo von morgens bis abends Trickfilme liefen, war für die Kleinen vorhanden.
Ansonsten war der Aufenthalt ungefähr wie im letzten Jahr. Auffallend war, dass in diesem Jahr die Campingplätze sehr gut ausgebucht waren. Ohne Reservation war es schwierig, irgendwo einen Platz zu bekommen. Viele Urlauber verlegen ihre Ferien in den Herbst. Das Wetter ist angenehm, nicht mehr so heiss wie im Hochsommer und die Wassertemperaturen angenehm. Hinzu kommt, dass das schöne Wetter in der Schweiz in den letzten Jahren, die Leute nicht mehr unbedingt ans Meer trieb.
Die Insel liegt im Herbst, ausgenommen von ein paar Deutschen, fest in Schweizer Hand. Fremdsprachen sind hier nicht nötig. Vom Wetter her, es ist halt auch hier Herbst. Ab und zu streicht ein Gewitter vorüber, dann scheint wieder die Sonne. Mal ist es windstill und manchmal peitscht der Wind die Wellen an den Strand. Die Interferenzen sind aber jeweils von kurzer Dauer. Baden im Meer ist immer möglich. In den Wellen zu tummeln hat auch seinen Reiz. Selbst als die rote Fahne in diesem Jahr einmal gehisst wurde, liessen die Leute nicht ab von ihrem Vergnügen. Doch wer die Gefahren der Brandung nicht kennt, muss seine Erfahrungen machen. Der Wellengang hat die Eigenschaft, dass man immer weiter ins Meer hinausgezogen wird. Wenn nicht die richtige Technik angewandt wird, hat man Schwierigkeiten, zurück an Land zu kommen. So hörte ich eines Tages laute Hilferufe vom Meer her. Sofort rannte ich hinunter zum Strand und sah, wie der Mann immer wenn er nach Luft schnappte, von der nächsten Welle von hinten überrollt wurde. Mein Einsatz war nicht nötig, ein paar Helfer stürzten sich bereits in die Fluten. Mithilfe eines Rettungsrings an einem Seil und einer Seilwinde, konnte der Mann und seine Helfer an Land gezogen werden. Ist ja noch einmal gut gegangen und der Mann hat jetzt wenigstens etwas zu erzählen zu Hause.
Wir haben 3 Wochen auf der Insel verbracht. Im Gegensatz zum letzten Jahr, spürte man das vorrückende Jahresende intensiver heuer. Gegen Mitte Oktober wurden die Tage kurz, um 19 Uhr war es bereits dunkel. Wenn die Sonne hinter einer Wolke, oder hinter dem Hügel am Abend, verschwand, wurde es kühl. Vermehrt kam nun der Faserpelz zum Einsatz und das Draussensitzen am Abend wurde weniger.
Ansonsten gestalteten sich die Tage wie im letzten Jahr. Velofahren, im Sand liegen, im Meer baden, am Morgen mit dem Radl zum Apero nach Capoliveri hinauf oder nach Porto Azzuro, in den Hafen fahren. Seafood geniessen in den Restaurants, oder selber kochen. Jeden Abend gegen 17 Uhr knallte bei uns oder bei Wislers, unseren Wegbegleitern, der Korken zum rituellen Abend-Apero. Ferien halt.
Camping Lido
Klein und übersichtlich und direkt am Strand. Das Personal nett und zuvorkommend. Was will man noch mehr...
Das Cafe Lido steht direkt am Eingang. Auf seiner lauschigen Terrasse hat man den Überblick über Land und Wasser.






Porto Azzurro
Wenn es mal am Strand langweilig wird, packt man das Radl und fährt nach Poto Azzurro zum Sightseeing, zum Café oder zum Aperölen. Die Stadt ist mit dem Bike innerhalb von 15- bis 20 Minutern erreichbar. Zudem hat man hier erweiterte Einkaufsmöglichkeiten und ein grosser Wochenmarkt findet auch statt.






Es gibt viele Möglichkeiten die Gegend mit dem Bike zu erleben (siehe Insel Elba auf der Seite 2023).
Ein Abstecher nach Capoliveri hinauf gehört ebenso dazu wie ein Abendessen im platzeigenen Restaurant.



Die Heimreise wird uns auch in Erinnerung bleiben. Die ganze Streck bis nach Hause fuhren wir in dichtem Nebel und das im sonnigen Italien. Die Sicht reichte zeitweise nur 20-30 Meter weit, schleichen war angesagt. Die Gegen nahmen wir nur schemenhaft zur Kenntnis. So etwas haben wir in all den Jahren, auf unseren Reisen, nie erlebt. Die 500 km lange Fahrt war äusserst anstrengend. Es war schon spät am Abend, als wir den angepeilten Stellplatz am Monte Ceneri erreichten.
Stellplatz Camper Area Tamaro, Monte Ceneri 19, 6802 Rivera GPS N 46°08'20.11" E 8°54'24.42''
Nach einem kurzen Spaghettiplausch in unserem Chrutzli, fielen wir todmüde in den Schlaf. In der Nacht fing es an zu Regnen, was wenigstens den Nebel vertrieb. Anderntags war die Sicht besser aber es regnete ununterbrochen. Selbst die Hoffnung, dass es ennet dem Gotthard wenigstens besser sein könnte, zerschlug sich sobald wir den Tunnel verliessen. Die sonst nätürliche Klimabarriere hat an diesem Tag nicht funktioniert. So begleitete uns das miese Wetter bis nach Hause.

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