Schloss Hluboka, das Neuschwanstein Tschechiens, 25. Juni 2014

Auf dem Anwesen stand zunächst eine frühgotische Burg aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. König Vladislav Jagiello verpfändete die Herrschaft 1490 zusammen mit dem Gut Kamýk an Wilhelm von Pernstein. Dieser liess Ende des 15. Jahrhunderts die Burg erweitern und überliess sie 1514 seinem jüngsten Sohn Vojtěch. Nach dessen Tode erbte 1534 sein Bruder Johann den Besitz, er überliess ihn seinem Cousin Andreas Ungnad von Sonegg. Die Ungnad von Sonegg wirtschaften die Herrschaft in den Ruin. König Ferdinand I. erwarb die überschuldete Herrschaft 1561 zurück und verkaufte sie im Jahr darauf an Joachim von Neuhaus. Sein Sohn Adam verkaufte das Gut Kamýk 1562 an Jan Vojkovský von Milhostice und ließ die Burg Hluboká in den 1580er Jahren durch den Architekten Baldassare Maggi zu einem Renaissanceschloss umbauen. Joachim Ulrich von Neuhaus verkaufte 1598 Schloss und Herrschaft Hluboká wegen Überschuldung an seinen Gläubiger Bohuslav Malovec von Malovice. Nach finanziellen Spekulationen und der Beteiligung am Ständeaufstand wurden die Güter der Malovec von Malovice konfisziert und die Herrschaft 1623 an Baltasar von Marradas übereignet, der sie rekatholisieren ließ. Dessen Erben verkauften die Herrschaft 1661 an Johann Adolf I. von Schwarzenberg. Auf Wunsch des Fürsten Adam Franz wurde das Schloss zu Beginn des 18. Jahrhunderts nach Plänen von Paul Ignaz Bayer und seines Nachfolgers Anton Erhard Martinelli im Barockstil umgebaut. (Wikipedia).

 

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Während einer Führung durch die Räumlichkeiten des Schlosses hatten wir Gelegenheit, die damaligen Lebensformen zu stu-dieren. Bewundernswert, wie früher zeitaufwendig gearbeitet wurde. Die vielen Stukkaturen und Malereien an Decken und Wänden sowie die Intarsien an den Möbeln und die Schmiedearbeiten an Rüstungen und Waffen weisen auf ein grosses handwerkliches Können hin. Zumal man bedenkt, dass es zu jener Zeit gar keine Maschinen gab.

Wie in vielen Bauten aus der damaligen Zeit sind die Räume, bedingt durch die kleinen Fenster, relativ dunkel. Kommt noch dazu, dass die Wände oft mit grossflächigen Bildern behangen und ebenfalls in Dunkel gehalten sind. Zusammen mit den hohen Decken befällt einem manchmal doch ein mulmiges Gefühl.

 

(Fotografieren im Innern des Schlosses war leider verboten)

 

Für Besucher steht unten am Berg ein Parkplatz zur Verfügung. Zum Schloss verkehrt eine Touristen-Bähnli.