Lenk im Simmental

Samstag 13. bis Freitag 19. Juni

 

 

Dass es keine Woche mit ausgesprochenem Flugwetter werden würde, war uns schon im Voraus klar. Alle Wetterportale zeichneten ein düsteres Bild. Trotzdem, Ferien sind Ferien. Jedenfalls für diejenigen Gruppenmitglieder, die noch im Arbeitsprozess stehen. 

Glücklicherweise konnten wir die regenlosen Zeitfenster nutzen für Wanderungen. Unser Camp befand sich zuhinterst an der Lenk, 200 m von den Simmenfällen, dem Restaurant "Simmenfälle" und der Busstation entfernt. Der Campingplatz "Hasenweide" macht seinem Namen alle Ehre, befindet er sich doch zum grössten Teil im Wald. 

 

Begleitet vom  Rauschen der Simme auf ihrem Weg den Berg herunter und dem Trommeln der Regentropfen auf unserem Blechdach, verbrachten wir hier geruhsame Nächte.

 

                            Camp "Hasenweide" Lenk

 

 

 

 

Als erstes  Ziel wählten wir den Aufstieg zu den 7 Brünnen.

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«Die siebe Brünne» – die Quelle der Simme, die dem Tal den Namen gibt, liegt auf dem Rezliberg oberhalb der Lenk, direkt am Fuss einer mächtigen Kalksteinwand. Dort tritt die Simme weissschäumend zu Tage. Im Sommer fliessen bis zu 2'800 Liter pro Sekunde über die sieben Quellen. Die «Siebe Brünne», ein magischer Wasserfall, ist eine ausgewiesene Kraftquelle und ein wunderschöner Platz zum Verweilen.

Die Quelle der Simme (Siebe Brünne, Siebenbrunnen, Siebenbrünnen oder auch Simmenquelle genannt) mit sieben Hauptästen sprudelt aus einer mächtigen Kalksteinwand und wird aus versickertem Schmelzwasser aus dem Hochgebirge, des zwischen Wildstrubel und Rohrbachstein liegenden Gletschers, gespiesen. In sieben Quellen quillt das Wasser auf der Alp Rezliberg als 30 Meter breiter Fächer aus Gesteinsspalten hervor. Die Simme mündet bei Wimmis, nach gut 50 Kilometern durchs Simmental, in die Kander. Diese wiederum fliesst in den Thunersee. 

Aus «Sibe Brünne» (sieben Brunnen) entstand der Name Sibne und später Simme, für den Fluss und das gleichnamige Simmental.

Unterhalb der Alp Rezliberg werden aus der Simme die rund 200 Meter hohen Simmenfälle. Das Wasser entwickelt hier eine besondere Kraft. Über mehrere Kaskaden stürzen Wassermassen über Stein und hüllen die Umgebung in Wassernebel. Von Restaurant Simmenfälle führt ein breiter Weg zur Barbarabrücke hinauf, von der aus man eine gute Sicht auf die stiebenden Wasser hat. Die Barbarabrücke, wo einem die Gischt ins Gesicht spritzt und man den Wasserfall fast berühren kann. Die Barbarabrücke bzw. der Damm vor dem Wasserfall ist ein Wehr zur Umlenkung der jungen Simme. Diese Massnahme zum Schutz des Talbodens vor Hochwasser wurde bereits im späten 18. Jahrhundert ergriffen. Barbara war der Vorname der Frau des damaligen Direktor des Kurhauses, der die Erschliessung der Simmenfälle und des Wehrs für Touristen in die Wege leitete.

Die «Siebe Brünne», die Barbarabrücke und die Simmenfälle befinden sich zuhinterst im Talabschluss, fünf Kilometer hinter dem Dorf Lenk.

                                                                                                                                                                                                                    https://lenk-simmental.ch/

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Zwei Wege führen entlang der Simmenfälle nach oben zur Barbarabrücke und den "Sieben Brünnen".

Eine kleine befahrbare Strasse, für gemütliches Wandern, schlängelt sich mit moderater Steigung den Berg hinauf. Abwechslungsreich führt der Weg durch den Fichtenwald, über Brücken und entlang von Alpweiden. Fauna und Flora findet man hier noch in prächtiger Harmonie. Überall am Wegesrand und auf den Wiesen blühen Blumen in alle Farben.

 

 

 

Der zweite Weg in Form eines kleinen Fusspfades, findet man direkt am Simmenfall entlang. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind hier von Vorteil.  Mal von Steinbrocken zu Steinbrocken oder, über von Wurzeln und Wetter geformten Treppen, immer der zur rechten Seite tosenden Simme entlang nach oben. Kein gefährliches Unterfangen, aber an gewissen Stellen ist äusserste Vorsicht geboten.  

 

Egal, welcher Weg benutzt wird, es dauert ca. 1 1/4 Std.  bis oben zu den Brünnen.

Beim Kafi Lutz im Restaurant "Siebenbrunnen" feierten wir den regenfreien, teils sonnigen Tag, bevor wir uns auf den Weg ins Tal begaben. 

 

 

                                                                     Alles muss man(n) selber machen..........!  (Brennholzsäge, Halbautomat!)

 

 

 

 

 

Im Laufe der Woche nutzten wir die regenfreien Tage für zwei weitere Wanderungen in der Region.

 

Die Iffigenalp

 

Zum Wandern auf die Iffigenalp war es vom Camp aus ordeli weit. Da wir nicht eine kampferprobte Wandergruppe waren, nutzten wir öffentliche Verkehrsmittel, um auf die 1600m hohe Terrasse zu gelangen. Mit dem Postauto erreichten wir den Bahnhof Lenk und stiegen um, Richtung Iffigenalp. Die auf einer Terrasse gelegene Alp befindet sich auf 1600m Höhe und wird von den Dreitausendern wie Wildstrubel (3244 m ü. M.) und dem Wildhorn (3248 m ü. M.) und weiteren Gipfeln wie dem Niesehorn, dem Weisshorn und dem Gletscherhorn umrahmt. Ganz in der Nähe der Iffigenalp liegen die Iffigfälle. Ebenfalls besteht ein Passübergang zum Wallis, der Rawilpass.

 

Was der Buschauffeur vorne links leistete, grenzte schier an Schwerarbeit! In immer enger werdenden Kurven und Spitzkehren brachte er uns hinauf in die heere Bergwelt. Vorbei an den imposanten Iffigfällen und entlang steiler Berghänge. 

Von der Iffigenalp aus gibt es mehrere Möglichkeiten zum Wandern. Wir wählten einen Abschnitt hinauf Richtung Iffigsee.  Das Wetter wusste im Moment nicht was es wollte und so begnügten wir uns mit einem Spaziergang von ca. 1 1/2 Std. 

Eine Möglichkeit hätte noch bestanden, den Fussweg vom Bergrestaurant, entlang der Iffig, bis hinunter zu den Fällen zu nehmen. Eine Wanderung die der Wegweiser mit 1 Std  prognostizierte. Eine Mehrheit dafür konnte aber nicht erzielt werden und so bestiegen wir halt wieder das Postauto. 

Nicht aber, bevor wir uns noch mit einem Zvieri im Bergrestaurant gestärkt und von der hübschen, aus der slowakischen hohen Tatra stammenden Serviertochter, verabschiedet hatten.

Inhaber der Gästekarte fahren übrigens im ganzen Tal in allen ÖV, ausser Bergbahnen, gratis.

 

 

 

Die Wallbachschucht

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Die Wallbachschlucht liegt im Simmental im Westen von Lenk. Der Wallbach stürzt an dieser Stelle über die Stirn einer Kalksteinplatte mehrere Meter in die Tiefe. Dort hat das Wasser zusammen mit Kies und Geröll metertiefe, zylindrische Sprudellöcher in die mächtigen Kalksteinplatte geschliffen. Ein kunstvoller Naturschauplatz, wo auch eine Feuerstelle zur Verfügung steht.

Ein einstündiger Weg führt von Lenk entlang des Wallbaches durch die stiebende Schlucht hindurch bis zur Talstation der Wallegbahn.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Lenk Tourismus

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Vom Bahnhof Lenk aus führt der Weg Richtung Talstation Bettelberg und dann kurz vorher rechts ab durch die Aegertenstrasse bis zum Wallbach. Ab hier folgten wir dem Fluss entlang hinauf bis zur Wallegg. Die sehr interessante Route führte mehrheitlich durch den schattigen Mischwald. Im Zick-Zack folgten wir dem schmalen Pfad, vorbei an vielen Wasserfällen und Wasserspielen.  Mal über Brücken oder Treppen-Stiegen, dann wieder steil dem Hang entlang. An besonders interessanten Stellen wurden kleine Aussichts-Plattformen errichtet. Eine gemütliche Wanderung von ca. 1 bis 1 1/2 Std.

 

Auf der Terrasse des Bergrestaurant Wallegg genossen wir den Ausblick über Lenk und die Umgebung. 

 

Auf dem Rückweg fing es an zu regnen und es reichte gerade noch, um unten im Dorf einigermassen trocken ins Kaffee Kuonen zu flüchten. Komisch, das Kaffee Kuonen lag immer irgendwie am Wegesrand unserer Wanderungen..! Muss an den feinen Erdbeertörtli gelegen haben! 

 

 

 

 

Tags darauf, es war Freitag, der Himmel war behangen, es war kalt und ungemütlich. Die Bergspitzen hatten sich ein weiteres Mal hinter tiefhängenden Wolken versteckt und so fanden wir, dass es Zeit war abzureisen. Schliesslich waren wir hier nicht Teilnehmer einer Überlebungsübung! 

 

Die Wetterportale zeigten für nächste Woche eine erfreuliche Wettersituation. Wir entschlossen uns, erst mal nach Hause zu fahren zum Retablieren und uns neu auszurichten.  Nach einer kurzen Informationsrunde in der Gruppe beschlossen wir, am Montag Gstaad heim zu suchen.

 

 

 

 

 

Gstaad vom 22.6. - 27.6. 

 

Auf dem Camping "Kappeli" in Saanen bezogen wir am Montag die reservierten Plätze, direkt am Ufer der Saane. Als Ausgangspunkt für Wanderungen und Velotouren, ideal gelegen. Die 3 Km nach Gstaad erreichte man entweder mit dem Bus, der Eisenbahn, zu Fuss oder mit dem Velo. Der Wander-/Veloweg nach Gstaad führt direkt durch das Camp.

 

 

 

Gstaad von oben

Eigentlich waren wir hier zum Gleitschirmfliegen. Der Hausberg hier ist die Wispile. Ein idealer Startplatz für fast alle Windrichtungen. Die Bedingungen waren ideal am Dienstag, schöne Flüge schienen vorprogrammiert.  Am Bahnhof tauschten wir die Gästekarte gegen die "Gstaad-Karte" aus. Damit hatten wir die Möglichkeit, für Fr. 19.-/Tag, alle ÖV inkl. Bergbahnen im ganzen Tal uneingeschränkt nutzen zu können. 

Der Tag hielt was er versprach. Kurz nach dem Start zog es rasant in die Höhe.  Meine Kollegen mit ihren schnellen Schirmen verlor ich bald aus den Augen. Sie hatten ehrgeizige Ziele. Ich kämpfte mich durch Richtung Spitzhorn. Ich wollte unbedingt bis zum Gipfel hochkurbeln. Nach einer halben Stunde kratzen an der Nordflanke gab ich es auf. Immer fehlten noch ein paar Meter. Zudem wurde es langsam kühl auf 2600m. Noch eine letzte Runde über dem Lauenensee, dann machte ich mich auf den Heimweg Richtung Landeplatz bei der Talstation der Wispile. Nach 1 1/2 Std. stand ich wieder wohlbehalten am Boden. Die Kollegen flogen hinüber in die Lenk, nach Adelboden und einer sogar hinunter bis nach Spiez. Leider besitze ich kein Generalabo der SBB und muss immer meinen Rückflug im Auge behalten.  

 

Wir flogen nochmals am Mittwoch. Den Donnerstag nutzten wir für einen Ausflug, schliesslich war der "nichtfliegende Anhang" auch noch da. Eine klassische Wanderung wäre der Weg von der Wispile hinunter zum Lauenensee gewesen. Für die 3 1/2 Std. Wanderung war aber niemand von uns wirklich zu begeistern. So begnügten wir uns mit einer kleinen Rundwanderung auf dem Berg mit anschliessendem Mittagessen im Bergrestaurant.

 

 

Wispile, der Hausberg von Gstaad

 

 

 

 

Seit Freitag sind wir wieder zu Hause.  Schliesslich ist der Jura unser Hausberg und auch von da aus sind weite Flüge möglich.

Das schönste für mich ist immer noch über dem eigenen Dorf und dessen Umgebung zu kreisen und hinter dem Haus zu landen! 

 

 

 

                             .....und dann sind da auch noch die Kirschen reif...und heiss begehrt! 

                             Zwei ....... auf der Leiter